Gespräch am Kamin (gemeinsame Veranstaltung mit dem UVD)

Zum Gespräch am Kamin hatten der Gewerbe- und Handelsverein Oldenburg von 1840 e. V. (GHV) und der Unternehmerverband Dienstleistung Nordwest e. V. (UVD) als diesjährigen Gast Herrn Klaus Wegling, Leiter des Amts für Wirtschaftsförderung der Stadt Oldenburg, eingeladen. Herr Wegling, der zum Jahresende in den Ruhestand wechselt, berichtete wie er Mitte der 1970er Jahre in die Verwaltung nach Oldenburg kam und 1998 die Leitung des Amtes übernommen hatte. Seitdem hat er mit vier Oberbürgermeistern vertrauensvoll und eng zusammengearbeitet.

In diese Zeit fiel auch ein massiver Strukturwandel, den Herr Wegling u. a. am Beispiel der Alten Fleiwa verdeutlichte. Einst waren in dem fleischverarbeitenden Betrieb etwa 700 Menschen beschäftigt, heute arbeiten in dem zum Dienstleistungs- und Innovationszentrum ausgebauten Quartier etwa 1800 Menschen. Aber auch das inzwischen weltweit beachtete Technologie- und Gründerzentrum (TGO) sorgt seit 2003 dafür, dass junge und innovative Unternehmen in Oldenburg arbeiten können und für ein Wachstum des Dienstleistungsstandortes Oldenburg sorgen. Seit 1998 ist die Bevölkerung der Stadt um über 10% gestiegen, die Arbeitslosenquote ging kontinuierlich zurück auf heute 6,3%, aber auch der Verkehr stieg deutlich an und stellt die wachsende Stadt vor neue Herausforderungen, ebenso wie die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. 

Herr Wegling ging auch auf die Ansiedlung von Ikea und den Bau der Schloßhöfe ein. Beide Projekte wurden lange sehr emotional und politisch aufgeladen in der Öffentlichkeit diskutiert und standen mehrfach auf der Kippe. Insgesamt aber blickte Herr Wegling auf ein erfülltes und spannendes, fast 50 Jahre dauerndes Berufsleben zurück, welches mit der Position des Leiters der Wirtschaftsförderung schließlich gekrönt wurde. Besonders hob er den Dialog mit vielen Oldenburger Unternehmern hervor. Es sei ihm immer wichtig gewesen, für die Unternehmer Ansprechpartner zu sein. Auch deshalb habe die Stadt Oldenburg eine Vielzahl von Netzwerken installiert, in der sich durchaus auch die Firmeninhaber aus einer Branche begegnen und austauschen könnten. Herr Wegling wies aber auch auf die vielen Anforderungen hin, die sich aus dem Wachstum in der Stadt ergäben.

So müsste noch mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. Dieses Interesse kollidiere allerdings mit dem Interesse der Oldenburger Wirtschaft, neue Flächen für Gewerbebetriebe zur Verfügung gestellt zu bekommen. Es müsse ein gut funktionierender ÖPNV geschaffen werden, um den städtischen Verkehr nicht kollabieren zu lassen.

Die Teilnehmer des GHV und des UVD dankten Herrn Wegling für seine persönlichen und interessanten Einblicke in sein Berufsleben sehr und wünschten ihm für seinen Übergang in den Ruhestand alles Gute

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